Bernds Gedanken zum SI Vergaser Teil 1
Vorab:
Grobe Funktionsweise des Si-Vergasers
Die Hauptaufgabe des Vergasers besteht darin, dem Motor in allen Betriebszuständen die richtige Menge an Kraftstoff-Luft-Gemisch zur Verfügung zu stellen. Dabei unterscheidet man mehrere Betriebszustände: Leerlauf, Teillastbereiche, Volllastbereich, Beschleunigung, Kaltstart und Warmlaufphase. Obwohl es einfach klingt, ist die Funktionsweise komplex.
Der Si-Vergaser:
Die Zusammensetzung des Gemischs im Si-Vergaser wird durch die Hauptdüse, das Mischrohr, die Luftkorrekturdüse und den Luftrichter und durch die leerlaufgemischschraube und der Wahl der passenden Nebendüse bestimmt. Das Gemisch für die Fahrt tritt oberhalb des Gasschieber aus einem messingfarbenen Röhrchen aus, sobald der Gasschieber etwa 40% geöffnet wird.
Der Düsenstock:
- Hauptdüse: Sie begrenzt die Kraftstoffmenge.
Mischrohr, bestimmt ab wann wie stark vorgemischt wird.
- Luftkorrekturdüse: Diese sorgt dafür, dass das Gemisch bei steigender Drehzahl nicht überfettet. Sie sitzt beim Si-Vergaser als Abschluss direkt oben auf dem Mischrohr.
- Lufttrichter / Vergaserdurchmesser Ansaugung: Dosiert die maximale Luftmenge und ist in verschiedenen Größen (22, 24, 26, 28 mm) erhältlich.
Die Hauptdüse befindet sich am unteren Ende des Mischrohrs. Der Kraftstoff bewegt sich durch die Hauptdüse und steht auf Schwimmerniveau im Mischrohr. Der Unterdruck im Saugrohr sorgt dafür, dass sich der Kraftstoff im Mischrohr bereits mit der Luft der Luftkorrekturdüse vorvermischt. Die zugeführte Luft verringert das spezifische Gewicht des Kraftstoffs, sodass die Kraftstoff-Luft-Mischung leichter aus dem Mischrohr austreten kann. Dieser Vorgang wird als Voremulgation bezeichnet.
Der Leerlauf:
Wenn der Gasschieber geschlossen wird, verlagert sich der Unterdruck wieder unter den Gasschieber.. Um sicherzustellen, dass der Motor auch im Leerlauf oder beim Übergang vom Leerlauf auf Gas gut funktioniert, verfügt der Vergaser über ein zusätzliches Düsensystem, das Leerlaufsystem.
Das Leerlaufsystem besteht aus der Leerlaufgemischschraube, die sich unter dem Gasschieber befindet, wodurch hier Kraftstoff austritt. Das Leerlaufgemisch und die Übergangsbohrung werden durch die Nebendüse versorgt. Direkt nach dem Leerlauf und beim Gasgeben folgt eine Übergangsbohrung (diese arbeitet nicht im Leerlaufbetrieb!), die den Motor bis etwa zur Halbgasstellung zusätzlich mit Kraftstoff versorgt.
Die Leerlaufgemischschraube hat zusammen mit der Übergangsbohrung einen direkten Kanal zum Mischrohr, welcher diese, geregelt durch die Nebendüse, mit Kraftstoff versorgt.
Das Mischrohr wiederum wird aus der Schwimmerkammer mit Kraftstoff versorgt.
Die Leerlaufdrehzahl wird über eine relativ grobe Einstellschraube eingestellt,
welche die Position des Gasschiebers verändert.
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